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ZEITSCHRIFTEN / Neurologie & Rehabilitation / Archiv / 2009 4 / abstract 3
 

Neurol Rehabil 2009; 15 (4): 234-241                                                                            Schwerpunktthema


Mentales Training und Lernen durch Bewegungsbeobachtung

Ch. Dettmers¹, V. Nedelko²
¹Kliniken Schmieder Konstanz und ²Allensbach

Zusammenfassung
Mentales Training umfasst in der neurologischen Rehabilitation vor allem das Üben mittels Bewegungsvorstellung. Im weiteren Sinne werden auch Spiegeltraining und das Videotraining hinzugerechnet,
die aber zusätzlich sensorische und/oder visuelle und auch teilweise aktive motorische Komponenten
beinhalten. Diese Trainingsarten stützen sich auf aktuelle neurowissenschaftliche Konzepte zu den
Spiegelneuronen und der Tatsache, dass die Repräsentationssysteme für die Bewegungsvorstellung
stark mit denen für die Bewegungsausführung überlappen. Die aktuelle Fähigkeit zur Bewegungsvorstellung
wird bei Patienten mit Schlaganfall selten erfasst. Dies ist bei Gesunden möglich mittels
Fragebögen und Selbsteinschätzung, chronometrischen Tests und Testaufgaben, die mit mentaler
Rotation von Handstellungen zu tun haben. Inwieweit dieses Vorstellungsvermögen bei Patienten nach
Infarkten erhalten ist, wird unterschiedlich eingeschätzt und ist vermutlich tatsächlich auch individuell
unterschiedlich. Bewegungsvorstellung aktiviert nicht nur die gesunde, sondern auch die infarzierte
Hemisphäre. Kleine kontrollierte, randomisierte Studien sprechen für eine klinische Wirksamkeit des
Trainings mittels Bewegungsvorstellung. Auch das Spiegeltraining ist durch randomisierte, kontrollierte
Studien belegt. Videotraining ist bisher weniger gut belegt, ergänzt das Behandlungsrepertoire
vermutlich vor allem bei leichter ausgeprägten Paresen als das Spiegeltraining und ist vermutlich auch
gut für häusliches Eigentraining geeignet.
Schlüsselwörter: Mentales Training, Videotraining, Bewegungsbeobachtung, Bewegungsvorstellung, Spiegelneurone, Schlaganfall

Mental training by motor imagery and motor observation
Ch. Dettmers, V. Nedelko

Abstract
Mental training in neurorehabilitation covers different approaches like motor imagery, mirror therapy
and video-therapy. Their neuronal representations are very similar and overlap with those structures
responsible for motor control during execution. There are some descriptions which explore patients’
capacity for imagery after suffering from infarcts with contrasting results. Capacity of stroke patients
for motor imagery is not assessed routinely, but there are some options to do so: questionnaires are
probably not very good indicators. Other tests use the effects of chronometry or mental rotation tasks.
Our own fMRI investigations show, that the affected hemisphere in stroke patients is stimulated by
observation as well as by imagery. A few randomized controlled trials advocate the effectiveness of
motor imagery in stroke rehabilitation. There are some randomized controlled trials using mirror
therapy. There is less evidence for the effectiveness of video therapy, which might be very suitable for
home-based training.
Key words: motor imagery, motor observation, mirror neurons, video-training, stroke, rehabilitation,
mental training

© Hippocampus Verlag 2009

 


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